
Brutgebiete für Rubintyrannen
Den Galápagos Rubintyrann (Phyrocephalus nanus) kennen viele Besucher der Galápagos Inseln, denn sein rubinrotes Gefieder ist unverkennbar. Lange Zeit waren die Rubintyrannen in Trockengebieten und dem Hochland der Inseln weit verbreitet. Durch langfristige Überwachung der Landvogelpopulationen stellten die Biologinnen Birgit Fessl und Sabine Tebbich fest, dass der Rubintyrann von einigen Galápagos Inseln z.B. Floreana, San Christóbal und Santa Fé verschwunden ist. Auch auf der Insel Santa Cruz ist die Population der Vögel auf ca. 40 Brutpaare zurückgegangen, denn immer wieder hören die Vögel auf zu brüten und verlassen ihre Nester.

Gründe hierfür sind einerseits die parasitische Fliege Philornis downsi, deren Laven sich vom Blut der Küken ernähren und sie so töten, oder eingeführte Ratten und Katzen. Andererseits führt auch Nahrungsknappheit zu geringerem Bruterfolg der kleinen Vögel. Denn im natürlichen Lebensraum der Rubintyrannen gibt es viele Gebiete, die mit invasiven Brombeeren überwachsen sind und so den Tieren die Nahrungssuche erschweren.

Alle Bilder by David Anchundia
Um den Bruterfolg der Rubintyrannen zu verbessern, werden momentan sechs Brutgebiete von Forschern überwacht. Dabei entfernen die Forscher invasive Pflanzen und beobachten den Nestbau der Vögel. Zusätzlich werden die Vogelnester mit einem Insektizid behandelt, um so zu verhindern, dass die Laven von Philornis downsi die Küken der Rubintyrannen befallen. Auch bietet man den Tieren mit Insektizid präpariertes Nistmaterial an, das gerne angenommen wird.
Diese von den Forschern kontrollierten Gebiete sind in der Brutzeit für die Rubintyrannen sehr attraktiv. Daher soll ausserhalb dieser Bereiche nach nistenden Rubintyrannen gesucht und die Umgebung der gefundenen Nester in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden.
Ziel ist es, diese einzelnen Brutbereiche sukzessive miteinander zu verbinden und so das natürliche Habitat der Tiere zurück zu bringen.