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  • Camponotus macilentus Ameise©Henri Herrera

    Die Rettung der Galápagos-Ameisen: Ein Pionierprojekt

    Auf den Galápagos-Inseln gibt es derzeit keine Insektenarten, die unter besonderem Schutz stehen. Doch mehrere endemische Insektenarten sind hier heimisch, darunter verschiedene Arten der Zimmermannsameisen. Sie gibt es nur auf den Galápagos-Inseln. Ihr Schutz und die Erforschung ihrer Biologie sind entscheidend, um die einzigartige Biodiversität der Inseln zu bewahren. Das „Galápagos-Ameisen-Projekt“ ist ein wegweisendes Forschungsprojekt, das sich dieser wichtigen Aufgabe widmet.  

    Unter der Leitung von Dr. Henri Herrera untersucht ein internationales Forscherteam die Biologie und Evolution der endemischen, aber auch der invasiven Zimmermannsameisen auf den Galápagos. Die Forscher wollen ein umfassendes Bild dieser Ameisenarten erstellen, indem sie ökologische, genetische und morphologische Daten gewinnen und diese dann miteinander kombinieren. Das Projekt zielt darauf ab, die genetischen und optischen Unterschiede zwischen den verschiedenen Ameisenpopulationen zu erforschen und daraus Massnahmen für deren Schutz abzuleiten. 

     

    Hintergrund  

    Neue Erkenntnisse zeigen, dass geografische Barrieren, wie Gebirge, das Meer oder Lavaströme auf den Galápagos-Inseln eine genetische Diversifizierung, also eine Aufspaltung einer Abstammungslinie fördern, um ökologische Nischen zu besetzen, was zur Entstehung neuer Arten führen kann. Während viele Studien die Diversifikation von Tieren wie Riesenschildkröten, Eidechsen und Schnecken untersucht haben, bleibt die Evolution von Insekten, insbesondere der Ameisen, weitgehend unerforscht.  

    Zimmermannsameisen der Gattung Camponotus spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem der Inseln, doch ihre Ökologie und ihr Verhalten sind kaum dokumentiert. 

    Die auf den Galápagos lebenden Ameisenarten Camponotus planus und Camponotus macilentus sind Ameisenarten, die zur Gattung der Rossameisen gehören, die für ihre beeindruckende Grösse und ihr auffälliges Verhalten bekannt sind. 

    Foto Ó Henri Herrera, CDF

    Camponotus planus, auch als flache Rossameise bekannt, lebt hauptsächlich in tropischen und subtropischen Regionen. Sie bauen ihre Nester oft in abgestorbenen Bäumen oder in feuchten Böden. Die Ameisen sind tagaktiv und ernährt sich von Nektar, Pflanzensäften und kleinen Insekten. 

    Camponotus macilentus Ameise ©Henri Herrera

    Camponotus macilentus, auch als schlanke Rossameise bezeichnet, kommt in ähnlichen Lebensräumen vor, bevorzugt allerdings trockene und warme Gebiete. Ihre Nester befinden sich meist unter Steinen oder in trockenen Holzstücken. Die Ameisen sind ebenfalls tagaktiv und ernähren sich ähnliche wie Camponotus planus. 

    Beide Ameisenarten spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem der Galápagos-Inseln, da sie Pflanzen bestäuben und Schädlinge kontrollieren. Sie sind faszinierende Beispiele für die Vielfalt und Anpassungsfähigkeit der Ameisenwelt. 

     

    Projektziele 

    1. Studie der Biologie endemischer und invasiver Zimmermannsameisen: Das Projekt untersucht hauptsächlich zwei endemische Arten (Camponotus planus und Camponotus macilentus) sowie eine invasive Art (Camponotus zonatus). Ziel ist es, die Verbreitung, das Verhalten und die ökologischen Interaktionen dieser Arten zu verstehen. 
    Nest von Camponotus zonatus Ó Henri Herrera, CDF

    Nest von Camponotus zonatus Ó Henri Herrera, CDF 

    1. Genetische Analysen: Durch die Sequenzierung der Genome verschiedener Ameisenpopulationen sollen die genetischen Unterschiede und Anpassungen der Ameisen an die unterschiedlichen Inselumgebungen erforscht werden. 
    1. Morphologische Studien: Es werden auch umfangreiche morphologische Daten gesammelt, um die physischen Unterschiede zwischen den Ameisenarten und -populationen zu dokumentieren. 

    Bereits jetzt zeigen die vorläufigen Ergebnisse des Projekts, dass endemische Zimmermannsameisen zunehmend von invasiven Arten verdrängt werden. Dies ist besonders besorgniserregend, da die einheimischen Ameisenarten oft in engen ökologischen Nischen leben und wichtige Interaktionen mit der lokalen Flora und Fauna haben. 

     

    Die Bedeutung des Projekts 

    Dieses Forschungsprojekt ist das erste seiner Art, das sich auf die Neotropen und Inselökosysteme konzentriert. Die gewonnenen Daten werden entscheidend sein, um die endemischen Ameisen der Galápagos-Inseln zu schützen und ihre Ökosystemfunktionen zu bewahren. Zudem wird das Projekt wertvolle Informationen für die Naturschutzbehörden liefern, um gezielte Schutzmassnahmen zu entwickeln und umzusetzen. 

     

    Unterstützung 

    Das „Galápagos-Ameisen-Projekt“ benötigt finanzielle Mittel, um seine ambitionierten Ziele zu erreichen. Die Durchführung der Feldarbeit und die umfassenden genetischen Analysen erfordern beträchtliche Ressourcen. Ihre Spenden werden direkt in die Durchführung von Expeditionen, die genetische Sequenzierung und die Analyse der Daten fliessen. Jeder Beitrag hilft dabei, die einzigartigen Ameisenarten der Galápagos-Inseln zu schützen und somit einen wichtigen Teil des globalen Naturerbes zu bewahren. 

    Ihre Unterstützung macht es möglich  

    • Expeditionen zu weiteren Inseln zu unternehmen, um bisher unentdeckte Populationen zu finden und deren ökologische Interaktionen zu dokumentieren. 
    • Genomische Analysen einzusetzen, denn die Sequenzierung und Analyse der Genome, ist wichtig, um die genetischen Unterschiede und Anpassungen der Ameisen zu erforschen. 
    • Ökologische Studien durchzuführen, um die Wechselwirkungen zwischen Ameisen und der einheimischen Flora und Fauna umfassender zu untersuchen. 
       

    Die Kombination moderner Techniken der Landschafts- und Populationsgenetik mit traditionellen ökologischen und morphologischen Studien liefert bei diesem Projekt entscheidende Daten für den Schutz der Ameisen und des gesamten Ökosystems der Galápagos-Inseln. Durch diese Erkenntnisse wird es den Naturschutzbehörden möglich sein, gezielte und effektive Schutzmassnahmen zu entwickeln und umzusetzen.  

    Das „Galápagos-Ameisen-Projekt“ ist ein wegweisendes Forschungsprojekt, das erstmals die genetische und ökologische Vielfalt der Zimmermannsameisen auf den Galápagos-Inseln umfassend untersucht. Es liefert wertvolle Daten für den Naturschutz und trägt dazu bei, die einzigartige Biodiversität der Galápagos-Inseln zu erhalten. Mit Ihrer Unterstützung kann dieses Projekt einen bedeutenden Beitrag zum Schutz der bedrohten Insektenarten leisten und die Biodiversität der Galápagos-Inseln bewahren.

    Helfen Sie uns, die Zukunft der Galápagos-Ameisen zu sichern! 

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