
Helfen Sie, die Rochen von Galápagos zu schützen
Haben Sie schon einmal einen Rochen im Meer gesehen oder sind vielleicht sogar neben einem geschnorchelt? Die meisten von uns kennen diese Tiere vermutlich nur von Bildern oder aus Aquarien.
Auf der Suche nach heranwachsenden Haien untersuchten Forscher neulich die Mangroven-Lagunen vor San Christóbal. Dabei fiel ihnen auf, dass es in diesen Lagunen auch sehr viele junge Rochen gibt. Offensichtlich teilen sich die beiden Knorpelfische ihre Kinderstube. So sammelten die Forscher nicht nur Gewebeproben der jungen Haie, sondern auch gleich von gefleckten Adler- und Goldrochen. Bei der Auswertung dieser Daten wurde ihnen klar, wie wenig wir bisher über diese ungewöhnlichen Meeresbewohner des Galápagos Meeressschutzgebiets wissen.
Es fehlen insbesondere Kenntnisse über ihre Lebensweise, z.B. in welchem Umkreis sich die Rochen bewegen oder ob sie wandern und wenn ja wohin. Auch gibt es bisher kein genetisches Material dieser Tiere, das Vergleiche zwischen den einzelnen Rochenarten im Meeresschutzgebiet um Galápagos möglich macht. Da viele Rochenarten von der Weltnaturschutzunion IUCN als gefährdet eingestuft werden, ist es wichtig, umfassende Daten über Verwandtschaft, Verbreitung und Lebensweise dieser Knorpelfische zu sammeln. Denn nur so können Projekte entwickelt werden, die den Bedürfnissen der Rochen entsprechen und ihren langfristigen Schutz ermöglichen.
Leider werden Rochen nach wie vor von Fischereiflotten zu tausenden gefangen oder sie landen als Beifang in Schleppnetzen. Insbesondere nicht nachhaltige Fischereimethoden bewirken, dass auch die Tiere im Galápagos Meeresschutzgebiet bedroht sind. Darüber hinaus fressen Rochen nahe der Meeresoberfläche, indem sie genau wie die Walhaie, Plankton und Krebstiere aus dem Wasser filtern. Hierbei kommt es leider immer wieder zu massiven Verletzungen durch Schiffsschrauben.
Aus diesem Grund wollen Forscher nun in drei Mangrovenlagunen im Süden der Insel und an einem Sammelpunkt von Mantarochen, nahe der Ortschaft Puerto Villamil von Isabela umfassende Daten sammeln. Sie erhoffen sich, neue Erkenntnisse über die genetische Zusammensetzung, Populationsgrössen und das Verhalten der verschiedenen Rochenarten zu gewinnen. Zusätzlich sollen individuelle Merkmale einzelner Rochen aufgezeichnet werden, um sie später wiedererkennen zu können.
Von besonderem Interesse sind die Goldrochen (Rhinoptera steindacheneri). Sie gelten als nahezu gefährdet, wobei ihre genauen Populationsgrössen von Galápagos nicht bekannt sind. Das gleiche gilt für den gefleckten Adlerrochen (Aetobatus occelatus). Er wird von der IUCN als bedroht eingestuft. Bei diesen beiden Rochenarten sollen Lebensraum und Kinderstuben intensiv untersucht werden, um so die Grösse ihrer Populationen zu schätzen und damit der IUCN aktuelle Zahlen zur Verfügung stellen zu können.
Der grosse Mantarochen (Mobula birostris) gilt ebenfalls als gefährdet. Bisherige genetische Daten lassen vermuten, dass es sich bei den Tieren vor Galápagos sogar um eine eigene Art handelt. Diese Fische sollen ausserdem mit Sendern versehen werden, um so zu erfahren, inwieweit sie mit Mantarochen aus anderen Lebensräumen zusammentreffen. Auf diese Weise kann auch nachvollzogen werden, wo sich die Tiere den Rest des Jahres über aufhalten.
Bitte helfen Sie uns, mehr über diese interessanten Meeresbewohner zu erfahren und sie so dauerhaft zu schützen!

Spotted eagle ray (by Kate Rattray)