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  • Ein Bild, das Rock, draußen, Wasservogel, Vogel enthält.  Automatisch generierte BeschreibungFlugunfähiger Kormoran beim Nestbau © Amy MacLeod

    Zählung und Gesundheitsanalyse der Meeresvögel von Galápagos

    Auf den Galápagos-Inseln findet man viele Tiere, die nur auf diesem Archipel vorkommen und als Synonym für die Inseln stehen. Am bekanntesten sind hier sicherlich die Riesenschildkröten, denen der Archipel auch seinen Namen verdankt. Aber auch viele Vogelarten sind hier endemisch, d.h. man findet sie nur auf den Galápagos Inseln. Uns allen sind diverse Finkenarten oder die Spottdrosseln durch viele Projekte, die wir unterstützen, bekannt.  

    Seevogelarten wie der Flugunfähige Kormoran (Phalacrocorax harrisi), der Galápagos-Albatros (Phoebastria irrorata) oder der Galápagos Pinguin (Spheniscus mendiculus) findet man ebenfalls nirgendwo anders auf der Welt. Sie gehören zu den aussergewöhnlichsten Vögeln des Archipels und werden von der Weltnaturschutzunion IUCN als gefährdet gelistet.  

     

    Der Galápagos Pinguin 

    Grundsätzlich leben Pinguine nur südlich des Äquators und damit ist der Galápagos-Pinguin der am nördlichsten lebende Vertreter seiner Art. Die Pinguine, die an den nördlichen Küsten von Isabela brüten, leben streng genommen sogar auf der Nordhalbkugel! Viele Menschen mögen Pinguine, vielleicht weil die neugierigen Vögel mit ihren kurzen Beinen an Land so    putzig laufen und nett ausschauen. Im Wasser sind sie jedoch absolute Schwimm- und Tauchakrobaten – sie fliegen unter Wasser. Doch die meisten von uns wissen wenig darüber, mit welchen Herausforderungen diese Vögel in ihrem Lebensraum kämpfen müssen. Insbesondere die Fischerei bedeutet eine grosse Gefahr für die Pinguine, denn sie verfangen sich in den Netzen und verenden elendiglich. Aber auch der konstant steigende Meeresspiegel macht den Tieren zu schaffen. Da die Vögel an den Küsten in Höhlen brüten, kommt es immer häufiger vor, dass die Nester überschwemmt werden und Küken oder Eier von den Gezeiten fortgeschwemmt werden. Zwar versucht man inzwischen, alternative Bruthöhlen in höher gelegenen Felsen anzubieten, allerdings bleibt abzuwarten, ob und wie lange es brauchen wird, bis die Vögel diese Optionen annehmen. 

    Galápagos Pinguin ©CDF

    Galápagos Pinguin ©CDF

    Doch auch das Klimaphänomen El Niño, bei dem die kalten Tiefseeströme, die für den grossen Fischreichtum im Meeresschutzgebiet von Galápagos verantwortlich sind, die Küsten des Archipels nicht mehr erreichen und die Pinguine ihre Nester oder Jungtiere wegen Nahrungsmangel aufgeben müssen, ist ein weiteres Problem. In diesen Jahren gibt es daher kaum Nachkommen und die Pinguinpopulationen sinken dramatisch. 

     

    Kormorane, die nicht fliegen 

    Der Flugunfähige Kormoran, auch Galápagos-Scharbe genannt, der sich seinen Lebensraum mit den Galápagos-Pinguinen teilt, ist ein eher unscheinbarer Vogel. Während sich die Flügel der Pinguine im Laufe der Evolution zu Flippern umgewandelt haben, die es ermöglichen sich schnell und elegant im Wasser zu bewegen, haben sich die Schwingen der Flugunfähigen Kormorane nur zu kurzen Stummeln verkürzt. Sie benötigen in ihrem Lebensraum keine Flügel, um vor Feinden wegzufliegen und beim Tauchen waren sie eher hinderlich.  

    Ein Bild, das Rock, draußen, Wasservogel, Vogel enthält.  Automatisch generierte BeschreibungFlugunfähiger Kormoran beim Nestbau © Amy MacLeod

    Flugunfähiger Kormoran beim Nestbau © Amy MacLeod  

    Vom Menschen verursachte Umweltveränderungen, wie eingeführte, invasive Arten haben einen grossen Einfluss auf die Kormorane. Als die ersten Siedler Haustiere wie Hunde oder Katzen auf die Inseln brachten, führte dies zu grossen Verlusten in der Population der flugunfähigen Kormorane. Auch eingeschleppte Ratten, hatten ihren Anteil daran, da sie bevorzugt die Eier oder Küken fressen.  

     

    Die Albatrosse von Galápagos 

    Der Galápagos-Albatros ist ein beeindruckender Vogel, der von einigen kleinen Gruppen abgesehen, auf der Insel Española brütet. Diese imposanten Tiere werden ebenfalls stark durch die Umwelt- und Klimaveränderungen beeinflusst. Auch die Albatrosse haben durch die Nähe der Menschen, insbesondere der Fischindustrie, mit Problemen zu kämpfen. Die Vögel sind perfekt an den Fischfang auf hoher See angepasst, doch sie haben festgestellt, dass es einfacher ist zu warten, bis die Fischer ihre Netze aus dem Wasser ziehen.  

    Wenn die Albatrosse dann versuchen, Fische aus den Netzen zu holen, verfangen sie sich darin oder fügen sich ernsthafte Verletzungen zu, die dazu beitragen, dass die Albatross-Populationen im Vergleich zu anderen Seevogelbeständen stark zurückgehen. In Peru werden hierzu bereits seit vielen Jahren Daten erhoben, die diese Beobachtungen stützen, doch es fehlt bisher an verlässlichen Daten aus Ecuador.  

     

    Konkrete Massnahmen 

    Grundsätzlich gibt es Klimaphänomene schon seit 1’000den von Jahren und die Tiere haben sich im Laufe ihrer Entwicklung daran gewöhnt, denn sie werden in dieses System hineingeboren und lernen damit zu leben. Problematisch ist es nur, weil sich die Stärke und die Häufigkeit von El Niño Perioden verändern und die Arten länger brauchen, um sich davon zu erholen.  

    Auch der «Kontakt» mit der Fischereiindustrie ist für die einzelnen Tierarten unterschiedlich gefährlich, da im Galápagos Meeresschutzgebiet (GMR) stark reglementiere Fischerei erlaubt ist. Bei den Kormoranen kann man seit dem Jahr 2000 sogar eine positive Entwicklung der Bestände beobachten. Wie es dazu kommt, ist noch nicht geklärt. Die Forschenden vermuten, dass es im Habitat der Vögel eine Veränderung gegeben hat, die dazu beiträgt, dass die Kormorane dauerhaft mehr Futter finden und sich deshalb regelmässig vermehren.  

    Pinguinfüsse mit Tag © CDF

    Pinguinfüsse mit Tag © CDF 

    Genau diese Veränderungen im Lebensraum der Tiere, ob positiv oder negativ, müssen beobachtet und erkannt werden, damit es möglich ist, die Bestände der Seevögel der Galápagos-Inseln dauerhaft zu stabilisieren. Dazu sind Langzeitstudien unabdingbar.  

    Dabei werden die Vögel regelmässig gezählt, gewogen und mit Ringen oder Tags versehen. Es werden Kloaken-Abstriche und Blutproben genommen, um die Tiere auf Parasiten und andere Pathogene zu untersuchen. Darüber hinaus werden Körpertemperatur, Herzfrequenz und Atemfrequenz gemessen. So können die Forscher            

    über Jahre hinweg eine umfassende Datenbank mit klinischen und ökologischen Daten der einzelnen Tierarten aufbauen, anhand der Veränderungen in der Gesundheit der Vögel oder ihres Habitats darstellbar sind.  

    Beispielsweise wurde festgestellt, dass die Pinguine auf der kleinen Insel Mariela vor der Westküste Isabelas, drei- bis viermal grösser sind als Tiere aus anderen Kolonien. Hier ist es sehr wichtig die Ursache für eine solche Abweichung herauszufinden.  

     

    Bitte helfen Sie uns die wichtige Überwachung der Seevögel von Galápagos fortzuführen und so die Ökosysteme zu schützen, die für das Überleben der Pinguine, Kormorane und Albatrosse entscheidend sind.  

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