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  • Erwachsener Rosa Landleguan ã Giuliano Colosimo

    Erste Bilder von Jungtieren der Rosada-Drusenköpfe

    Es ist eine kleine Sensation. Dem Forscher Dr. Jorge Carrión ist es erstmals gelungen, junge Rosa Landleguane zu entdecken und zu fotografieren.

    Ein Team von Forschern und Rangern der Galápagos-Nationalparkbehörde (GNPD) hatte vor einigen Jahren gut versteckt Wildtierkameras und Fotofallen um den Rand des Vulkans Wolf auf der Insel Isabela angebracht. Ihr Ziel war es, die Aktivitäten der dort lebenden und extrem seltenen Rosa Landleguane (Conolophus marthae) zu beobachten und auch deren Brutplätze zu ermitteln.  Die Population der Rosada-Drusenköpfe wird auf 200 – 300 Tiere geschätzt und daher auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als vom Aussterben bedroht geführt. Die rosa Hautfarbe der Leguane entsteht, weil die Blutgefässe durch die teilweise nicht pigmentierte Haut der Tiere durchscheinen.  

    Mitte des Jahres 2021 gelang es Dr. Gabriele Gentile, die ersten Nistplätze der seltenen Tiere zu lokalisieren. Wir haben darüber bereits im Herbst 2021 berichtet. Bei einer weiteren Expedition zum Vulkan Wolf war es dem Forscher Dr. Jorge Carrión dann sogar möglich, einen jungen Landleguan zu fangen, der sich optisch von den bekannten Jungtieren unterschied. Das Tier hatte eine grüne Haut, einen langen Schwanz und eine kurze Schnauze. Eingehende Untersuchungen zeigten dann, dass es sich tatsächlich um ein Jungtier der Rosada-Drusenköpfe handelte. 

    Umso grösser war die Freude als die Forscher bei einer Erkundung der Nistplätze auf ein Gelege trafen, in dem gerade junge Leguane schlüpften. So konnten die ersten Bilder von frisch geschlüpften jungen Rosa-Landleguanen aufgenommen werden.  

    Besorgniserregend war allerdings, dass durch die Fotofallen offensichtlich wurde, wie verwilderte Katzen sich vor den Leguan-Nestern versammeln und die jungen Leguane töten, wenn diese das Nest verlassen wollten.  

    Die Forscher vermuten daher, dass diese invasiven Katzen der Grund sind, warum die Population der Rosada Drusenköpfe in den letzten 10 Jahren stagniert.   

    Eine am Rand des Vulkans Wolf eingerichtete dauerhaft besetzte Forschungsstation soll nun sicherstellen, dass die Nistplätze vor wildernden Tieren und Tierfängern geschützt werden.   

    Wir freuen uns sehr, dass es neue Erkenntnisse über diese seltenen Tiere gibt und so die langfristige Sicherung ihres Überlebens realistisch scheint.   

    Junger Rosa Landleguan ã GNPD/Galápagos Conservancy

    Junger Rosa Landleguan © GNPD/Galápagos Conservancy